Der Smart Grader bildet Kartoffelpartien buchstäblich viel besser ab. Die moderne Maschine – ein vollautomatischer optischer Sortierer – arbeitet mithilfe von Kameras präzise, effizient und objektiv. Durch die umfangreiche Datensammlung bietet die Technologie außerdem weitere innovative Möglichkeiten. HZPC verwendet den Smart Grader daher sowohl bei der Bestimmung der Vorräte als auch bei der Beurteilung vielversprechender neuer Sorten.

Die Technologie ermöglicht Messungen, mit denen auf einen Zehntel Millimeter genau gemessen und sortiert werden kann
Im Qualitätszentrum von HZPC in Emmeloord sortiert der Smart Grader Partieproben von hunderten niederländischen Pflanzkartoffelzüchtern objektiv nach Maß, Form und Knollenmenge. Zuvor erfolgte dies manuell und stichprobenartig. Jetzt ermöglicht die Technologie, dass auf einen Zehntel Millimeter genau gemessen und sortiert werden kann. „Wir kombinieren den Smart Grader mit einer weiteren Produktionslinie, in der die Kartoffeln erst gewaschen werden“, berichtet der Qualitätsspezialist Peter Verschure. „Dann funktioniert die Kameratechnik des Smart Grader optimal."


Wichtige Parameter
Theoretisch kann der Smart Grader Schimmelkrankheiten wie Rhizoctonia erkennen; in der Praxis ist bisher nur der Hinweis auf Abweichungen wie Risse oder grüne Stellen möglich. „Diese Technologie funktioniert am besten beim Sortieren großer Partien“, erläutert Verschure. „Hier im Qualitätszentrum sortieren wir kleine Proben von durchschnittlich fünfundzwanzig Kilo und wir können die Einstellungen des Computers nicht alle paar Minuten neu vornehmen. Die Software wird aber immer komplexer und daher hoffen wir, in Zukunft noch viel flexibler mit wichtigen Parametern arbeiten zu können. Schließlich möchten wir auch wissen, warum abweichende Kartoffeln aussortiert werden."
3D-Modell
Die Kartoffeln drehen sich im Smart Grader im Kreis. So werden die Knollen von (fast) allen Seiten betrachtet und die integrierten Kameras machen etwa zwanzig Fotos pro Stück. Auf Basis der so generierten Daten kann der Computer von jeder Kartoffel ein 3D-Modell erstellen und so die Größe wie auch die äußerlich bestimmbare Qualität feststellen. „Auch das Gewicht wird ziemlich genau berechnet“, erzählt Verschure. „Dennoch haben wir mit dem Smart Grader Waagen verbunden, weil unsere Züchter pro Kilo bezahlt werden und wir ganz sicher sein wollen, dass die Angaben des Computers richtig sind. Das ist ein Beispiel dafür, wie neue Technologien in diesem Bereich eine andere Art des Denkens erfordern."
Zukunft vorhersehen
Das Qualitätslabor ist mit dem Smart Grader der Zukunft eigentlich ein Stück voraus. „Weil die meisten Züchter selbst mit einem robusteren Schüttelsortierer arbeiten, wissen wir, dass die Sortiermaße in der Praxis etwas von dem absolutem Viereckmaß abweichen, das vom Smart Grader gemessen wird. Dieser Unterschied in der Genauigkeit wird von HZPC natürlich bei der Vorratsplanung berücksichtigt“, betont Verschure. Aber es gibt bereits Züchter, die selbst mit dem Smart Grader arbeiten. „Das ist die Zukunft, denn mit dieser Technologie kann Personal eingespart werden, während der Sortiervorgang ungestört weiterläuft. Das ist rational und präzise. So erreichen wir ein hochwertiges und homogenes Endprodukt. Außerdem können die gesammelten Daten aus den Proben wertvolle Informationen über den Zuchtvorgang bieten."

“An unserem Forschungs-
und Entwicklungsstandort
Metslawier verarbeiten wir
mit dem Smart Grader Proben
vor der Ernte, um die Vorteile
neuer Sorten zu bestimmen”


Neue Dimensionen in der Forschung
HZPC Research arbeitet auch mit dem Mehrwert durch optische Datenerhebung. „An unserem Forschungs- und Entwicklungsstandort Metslawier verarbeiten wir mit dem Smart Grader Proben vor der Ernte, um die Vorteile neuer Sorten zu bestimmen“, schildert Pieter Jelte Lindenbergh. „Zuvor wurden u. a. Gleichheit, Farbe und Form nur nach Sicht bestimmt und die Veredler haben Noten verteilt. Mit dem Smart Grader können wir diese Dinge objektiver messen und wir versuchen, noch weitere Eigenschaften festzustellen. Dank der 3D-Daten können wie beispielsweise bereits virtuell feststellen, wie viele Pommes Frites aus einer Kartoffel geschnitten werden können. In Kombination mit der Soley-Technik – die die Backfarbe von Pommes Frites objektiv beurteilt – verfügen wir über immer mehr Daten, die ein gutes Bild der Qualitäten und Möglichkeiten einer neuen Sorte zeichnen können."
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